Diese drei Flüsse im Nordwesten Lettlands können durchgehend gepaddelt werden.
Die gesamte Paddelstrecke beträgt ca. 100 km. Das ist in 5 - 6 Tagen zu bewältigen.
Die Strecke liegt in einer herrlichen Landschaft.
Diese Tour ist geeignet für Familien. Es gibt im Verlauf nur eine Umtragestelle.
Allerdings muß Proviant für die gesamte Strecke mit genommen werden.
Unterwegs ist es nur schwer möglich die Vorräte zu ergänzen.
Die gesamte Strecke ist ganz gut beräumt. Trotzdem können bei niedrigen Wasserstand
aber umgestürzte Bäume im Wasser stören. Die Strömung beträgt maximal 5 km/h, meistens
aber weniger.
Es sind einige Rastplätze eingerichtet. Der Standard ist dort einfach. Man kann aber auch
an anderen Stellen zelten.
Die Engure beginnt am Usma-See, nach ca. 35 km mündet sie dann in den Puzes-See.
Vom Puzes-See fließt dann die Rinda aus. Ab dem Zusammenfluss von Rinda und Stende heißt
der Fluß dann Irbe. Die Irbe mündet dann nördlich von Ventspils in die Ostsee.
Die Tour beginnt am Usma-See. Der See ist ca. 35 km² groß und bis zu 27 m tief.
Im Ort Usma gibt es bei der Kirche eine öffentliche Badestelle. Hier kann gut eingesetzt werden.
Die Tour führt zunächst auf dem See in Richtung Westen. Im See liegen einige Inseln, die Moricsala - Insel darf
aus Gründen des Naturschutzes nicht betreten werden. Der See liegt inmitten großer Wälder.
Der Ausfluss der Engure liegt in einem trichterförmigen Arm im Nordwesten des Sees.
Dieses Teilstück ist stark verkrautet. Nach etwa 2 km wird der Fluß dann schmaler.
Die Breite des Flußes beträgt dann nur noch 5 - 7 m.
Anfangs bilden Wiesen und Weiden die Ufer der Engure. Später fliesst die Engure durch den Wald.
Nach etwa 5 km befindet sich auf der linken Seite ein Rastplatz. Der Standard ist, wie auf allen Rastplätzen, einfach.
Das heißt Trockentoilette und Feuerstelle. Von diesem Rastplatz sind es noch 25 km zum Puzes - See.
Nach ca 8 km erreicht man eine alte Mühle. Hier muß das einzige Mal wirklich umgetragen werden.
Am rechten Ufer aussteigen, Transport über die Straße und am rechten Ufer wieder einsetzten.
Die Länge der Umtragestelle beträgt ca. 50 m.
Ab jetzt mäandert sich der Fluss durch dichten Wald. Dann wird die Straßenbrücke der Schnellstraße Riga - Ventspils
erreicht. Von hier sind es noch 18 km zum Puzes - See. Weiter geht es in unzähligen Schleifen durch den Wald.
Nach weiteren zwei Kilometern wird eine Eisenbahnbrücke unterquert. Kurze Zeit später liegt am linken Ufer ein weiterer
Rastplatz. Von dort aus sind es noch 14 km bis zum Puzes - See. Immer wieder liegen Baumhindernisse im Wasser.
Bedingt durch den sehr niedrigen Wasserstand, mussten wir die Boote einige Male über Bäume zerren.
Wir konnten hier auch Biber beobachten. Man konnte richtig nah an die Tiere rankommen.
Die Tour führt bis zum Puzes - See ausschließlich durch Wald. Es werden noch zwei Straßenbrücken unterquert.
Hinter der zweiten Straßenbrücke liegt gleich am linken Ufer ein Rastplatz. Etwa einen Kilometer nach diesem Rastplatz
wird der Puzes - See erreicht. Dort haben wir bei Freunden übernachtet.
Die nächste Etappe ( 30 km ) führte dann vom Puzes - See bis zum Ort Rinda.
Der Fluss welcher aus dem Puzes - See ausfliesst heißt Rinda.
Zuerst erweitert sich der Fluß zu einem schmalen See. Nach 2 km wird eine Straßenbrücke passiert.
Mit einem 10 km Fußmarsch könnte man von dieser Brücke aus den Ort Pope erreichen.
In Pope gibt es einen Lebensmittelmarkt ( geöffnet täglich 8 - 22 Uhr ).
Der Fluß ist zum Teil stark verkrautet. Die Ufer sind häufig mit Schilf bestanden. Ab und zu stehen Gehöfte am Ufer.
Einige Abschnitte führen aber auch durch den Wald.
Auf dem Abschnitt bis zum Ort Rinda gibt es kaum Möglichkeiten ein Zelt am Ufer aufzustellen.
Wir haben dann in Rinda auf dem Biwakplatz ( stary szkola ) übernachtet. Dieser Platz wird von einem Bootsverleiher
betrieben. Das heißt, dass der Platz kostenpflichtig ist. Die Gebühren sind aber sehr niedrig.
Verständigung nur auf lettisch oder russisch möglich.
Etwa 5 km nach dem Rastplatz mündet auf der rechten Seite der Fluss Stende.
Dieser Fluss ist bei normalen Wasserstand ebenfalls befahrbar. Bei einer Besichtigung
am Oberlauf war der Wasserstand zum Befahren zu niedrig.
Ab dem Zusammenfluss von Rinda und Stende heißt der Fluß Irbe
Der Fluß ist jetzt 10 bis 15 m breit. Die Route führt in etlichen Schleifen durch den Wald.
Auf der linken Seite liegt etwa 5 km nach dem Zusammenfluß ein ehemaliges Militärgelände.
Zu Sowjet-Zeiten war dieser Landstrich einschließlich der Ostseeküste Sperrgebiet.
Die Ufer werden jetzt häufig durch Sanddünen gebildet. Die Irbe fließt auf einer Länge von 25 km parallel zur Ostsee, wobei die Ostsee nur wenige Kilometer entfernt ist. Es finden sich immer
wieder schöne Rast- und Badestellen.
Auffällig ist, dass am Ufer enorme Mengen an Treibholz liegen. Wir konnten erkennen, dass der Wasserstand
bei Hochwasser mindestens zwei Meter höher sein kann, gegenüber dem Niedrigwasser welches wir angetroffen haben.
Auf den letzten Kilometern vor der Mündung in die Ostsee liegen auf der linken Seite ein Fischereibetrieb und auf der rechten Seite ein Campingplatz mit Bootsverleih.
Wir haben die Tour noch mit einem Tag an der Ostsee ausklingen lassen. Angenehm, dass man hier völlig unbehelligt an
der Ostsee zelten konnte. Wir sind dann wieder 3 km flußaufwärts zu dem bereits erwähnten Campingplatz gepaddelt.
Von dort aus haben wir uns zum Ausgangspunkt der Tour fahren lassen. Kommunikation auf englisch war hier kein Problem.