Technische Daten
Gewicht des Bootes |
ca. 30 kg |
Länge |
5500 mm |
Breite |
850 mm |
Seitenhöhe |
230 mm |
Tiefgang |
ca. 100 mm |
Anzahl der Querspanten |
7 |
Maximale Belastung |
250 kg |
Das Faltboot POUCH "RZ 85-3" ist verpackt in einer Stabtasche 1650 X 300 X 250 mm und einem Rucksack 800 X 560 X 250 mm.
Die Stabtasche enthält:
1 Gerüstvorderteil (V) mit Bodenwandteilen, Senten und Firstleiste
1 Gerüsthinterteil (H) mit Bordwandteilen, Senten und Firstleiste
1 Bodenleiter
2 Senten (V)
2 Senten hinten
4 Waschbordteile mit farbiger Kehlnut (LV, RV, LH und RH)
2 Süllrandleisten vorn (kurz)
2 Süllrandleisten hinten (lang)
Der Rucksack enthält:
1 Bootshaut
7 Spanten Nr.1 bis 7
mit Flügelmuttern am Seglerwinkel des Spants Nr. 2
2 Sitzschalen
1 Rückenlehne (V)
1 Rückenlehne (H)
1 Waschbord-Rückenteil
Lieber Wassersportfreund
Nachdem Sie nun Besitzer eines POUCH-Faltbootes geworden sind, möchten wir Ihnen einige wichtige Hinweise mit auf den Weg geben. Diese Hinweise sollen Ihnen Ärger und Verdruß ersparen.
Ein neu erworbenes Faltboot läßt sich immer etwas schwer aufbauen dieses liegt begründet in der Eigenschaft der PVC-Faltboothaut. Eine PVC-Faltboothaut hat neben ihren vielen Vorzügen einen Nachteil, daß sie bei kühleren Temperaturen etwas steif wird. Dies wirkt sich beim Erstaufbau so aus, daß der Nichtfachmann der Meinung sein könnte, die Haut oder das Bootsgerüst passen nicht.
Wir empfehlen Ihnen daher, den Erstaufbau bei einer Temperatur nicht unter 15 °C vorzunehmen.
Beginnen Sie danach mit dem Aufbau.
Legen Sie vorher eine Decke unter die ausgebreitete Haut, dies soll unnötige Beschädigungen an der Außenhaut vermeiden. Um Beschädigungen auf der Innenseite zu vermeiden, empfehlen wir Ihnen, zwischen Haut und Bootsgerüst vom beigelegten PVC-Reparaturmaterial an den Einsetzpunkten der Bodenleiter je einen Flicken unterzulegen. Das ist beim Erstaufbau erforderlich. Besonders zu beachten ist dabei, daß im Freien der Boden eben und glatt sein soll, am besten geeignet ist Rasen oder Sandboden. Spitze Steine, Äste oder Stümpfe von Sträuchern und Bäumen können schon zur Beschädigung der Faltboothaut führen. Versuchen Sie dann unter keinen Umständen, einen Rekord im Bootsaufbau zu erzielen.
Arbeiten Sie mit Ruhe und Überlegung.
Die Stabtasche und der Rucksack werden aufgeschnürt und ausgebreitet, damit alle Teile nach Bedarf entnommen werden können. Die Bootshaut wird dem Rucksack entnommen und ausgelegt. Wir haben alle Teile so markiert, daß eine Verwechslung nicht möglich ist. Unsere Zeichen bedeuten:
V= vorn
H = hinten
L = links
R = rechts
Die im Rucksack verpackten Querspanten, kurz Spanten genannt, sind vom Bug bis Heck fortlaufend numeriert. Die Nummer am Spant ist immer der entsprechenden Nummer auf der Bodenleiter bzw. auf den Bodenleisten zugewandt. Jeder Querspant greift seitlich in die Bordwand ein.
Vordere Gerüsthälfte mit langem, schrägem Steven zur Bootsspitze nach außen aufklappen, auf die Mitte der ausgebreiteten Haut legen. Spant 1 und 2 in die vordere Gerüsthälfte einbauen, dabei die Bodenleisten auseinanderdrücken und die auf den Leisten angebrachten Schrauben in die Schlitze der Spantenwinkel eingreifen lassen. Danach wird das Spant 2 mit den Bordwandteilen durch Riemen arretiert.
Senten (V) entsprechend der Bezeichnung in die Senten der vorderen Gerüsthälfte anbringen und das gesamte Vorderbootsgerüst in die Bootshaut einschieben. Die Naht zwischen Bootshaut und Verdeck muß seitengleich angepaßt werden. Es ist darauf zu achten, daß die Bootshautkante innen auf der oberen Bordwandleiste zu liegen kommt.
In gleicher Art wird die hintere Gerüsthälfte mit den Spanten 7 und 6 mit Richtung auf das Heck aufgebaut und in die Bootshaut eingeschoben.
Die Bodenleiter wird aufgeklappt, entsprechend der Bezeichnung in die Bootshaut gebracht und in den vorderen und hinteren Gerüstteil eingefügt.
Achtung - Verriegelungswirbel
Die Bodenleiter leicht nach unten drücken. Beim Erstaufbau des Bootes läßt sich die Bodenleiter schwer durchdrücken. Wir empfehlen Ihnen, das Spannen der Bodenleiter mit
2 Personen durchzuführen. Es ist darauf zu achten. daß nach dem Durchdrücken der Bodenleiter die mittleren Verriegelungswirbel sofort umzulegen sind.
Um ein Hochspringen der Bodenleiter zu verhindern, drückt die zweite Person diese nach unten bis die Bordwände gespannt sind. Das Spannen der Bordwände geschieht durch Einwärtsklappen,
bis die Mittelverschlußtelle ineinandergreifen, dann Bordwand langsam nach außen drücken
Spanten 3, 4 und 5 entsprechend der Nummer einsetzen, danach Spanten und Bordwände mit Riemen verbinden.
Süllrandleisten in den Schlauch des Bootsverdecks einschieben und die Bohrungen auf die Gewindepolzen der Spanten passen. Bei den hinteren Süllrandleisten müssen die aufgenieteten Beschlagteile nach innen zeigen. Waschbordleisten in der Mitte zuerst aufstecken und mittels Flügelmuttern festschrauben, dabei die Rückenlehnen, Waschbordspitze und den Rückenteil mit einsetzen. Lassen sich die Süllrand- und Waschbordleisten infolge der hohen Spannung der Bootshaut beim neuen Boot nur schwer auf die Gewindebolzen bringen, dann zuvor Bug und Heck des Bootes etwas hochlegen und die hochliegende Mitte langsam durchdrücken.
Verdeck an Waschbord-Rückenteil innen einhaken (die äußeren Zapfen sind für die Spritzdecke). Sitzschalen mit Bolzen in Spant 3 und 5 einschieben und mit Wirbel verriegeln.
Der Abbau des Bootes erfolgt sinngemäß in umgekehrter Reihenfolge des Aufbaues.
Wir empfehlen das Faltboot vor der Benutzung mit Luftschläuchen oder Luftkissen (es genügt schon ein Gummiball von der Größe eines Fuß balles) auszurüsten. Diese schieben Sie in die äußersten Enden des Vorder- und Hinterstevens. Ihr Boot wird dadurch unsinkbar. Zur Befestigung des Bootes an einer Anlegestelle vergessen Sie bitte eine feste Bootsleine nicht, welche am Spant 2 oder 6 angebracht wird. Die Bootsleine, die Sie am Spant 2 befestigt haben, wird durch den Ring am Vordersteven gezogen. Diese Schnur darf nicht am Ring verknotet werden. Die am Vordersteven angenähte Lasche mit Ring ist des weiteren für die Befestigung der Fock vorgesehen. Auf einer Fahrt läßt es sich nicht vermeiden, daß beim Ein- und Aussteigen Erde, Sand oder Steinchen ins Bootsinnere gelangen. Sie ersparen sich viel Mühe und halten das Boot sauber, wenn Sie ein entsprechendes leichtes Gummituch oder ein Stück leichte Folie über die Bodenleiter und den Bootsboden ausbreiten. Diese Einlage läßt sich schnell herausnehmen und reinigen.
Spritzdecke
Die Spritzdecke, die gesondert geliefert wird ist am Dichtrand mit Druckknöpfen versehen und wird somit an dem unteren Teil der Waschbordleisten befestigt. Zur Befestigung am Waschbord sind der Spritzdecke entsprechende Druckknopfteile und Holzschrauben in einem kleinen Beutel beigefügt. Die Montage der Spritzdecke müssen Sie selbst vornehmen, indem Sie die Spritzdecke über die Sitzluke ziehen, den Sitz der Druckknöpfe anzeichnen, mit einem Nagelbohrer leicht vorbohren und die Druckknopf-Unterteile mittels Schraubenzieher anschrauben.
Steuereinrichtung
Steuereinrichtungen werden ebenfalls gesondert geliefert.
Steuer-Bock
Wir fertigen eine Steuereinrichtung mit Bock, die auf der Bodenleiter und zwischen den Bodenbrettchen hinter dem vorderen Sitz befestigt wird. Die eingearbeiteten Nute nehmen die Bodenbrettchen auf, die Klemmschraube zeigt nach hinten. Durch Anziehen der Flügelmutter wird die Steuereinrichtung arretiert. Die Steuerschnüre werden jeweils vom Fußsteuerjoch über Spanner durch die Bohrungen des Waschbord-Rückenteils zum Joch des Steuers ge führt und befestigt. Diese Steuereinrichtung eignet sich für Wander-, Segel- und Außenbordmotorfahrten.
Steuer-Gummi
Außerdem fertigen wir noch ein Fußsteuer-Gummi. Zwei halbsteigbügelähnliche Fußrasten dienen zur Aufnahme der Füße. Das Gummiseil wird seitlich an den Bordwänden (Steuerblättchen) in Höhe des vorderen Sitzes eingehakt. Die Führung der Steuerschnüre erfolgt in gleicher Art wie bei der Steuereinrichtung mit Bock. Diese Steuereinrichtung eignet sich besonders für größere Wanderfahrten. Beim Wegnehmen der Füße geht durch die Vorspannung des Gummiseiles das Steuerblatt (Senknorm) in die Ausgangsstellung zurück. Zum Segeln und für Fahrten mit Außenbordmotor ist diese Steuereinrichtung nicht besonders geeignet.
Spitzsegel
Das von uns hergestellte Spitzsegel fand überall Anklang, es ermöglicht, mit dem Faltboot auch den Segelsport zu betreiben. Die dazugehörige Seitenschwerteinrichtung gibt dem Boot die notwendige Führung.
Fock
Die Fock, das sogenannte Vorsegel vergrößert die Segelfläche und erhöht den sportlichen Wert.
Bootswagen LK
Der Bootswagen dient zum Transport des verpackten oder aufgebauten Bootes. Bevor Sie den Bootswagen beladen, legen Sie eine zusammengelegte Decke oder ein Kissen auf das Bootswagengestell, um Scheuerstellen am Boot oder Zubehör zu vermeiden. Beim verpackten Boot schnallen Sie zuerst die Stabtasche fest, die ja als Deichsel dient, danach den Rucksack und die anderen Ausrüstungsgegenstände. Ein Riemen oder Gurt mehr erspart Ihnen viel Ärger. Bitte überlasten Sie den Bootswagen nicht! Maximale Belastung 50 kg.
Die Bootshaut bestimmt mit ihrer Haltbarkeit im wesentlichen die Lebensdauer eines Faltbootes. Wir verarbeiten seit Jahren die bisher be währte PVC-Bootshaut, sie hat gegenüber der Gummihaut eine
wesentlich höhere Lebensdauer und ist unempfindlich gegen zersetzende che mische Flüssigkeiten, die leider schon viele Füße und Seen verunreinigen. Besondere Pflege benötigt die PVC-Bootshaut
nicht. Bei einer evtl. Verunreinigung ist sie mit Wasser, Fit und Bürste abzuwaschen, danach mit klarem Wasser nachspülen.
Bootspflegemittel, wie Wachse, finden keine Anwendung, sie sind speziell für Gummibootshäute gedacht. Die Pflege des Bootsverdecks geschieht genau wie bei der PVC-Bootshaut. Eine
Nachimprägnierung nach jahrelangem Gebrauch kann mit handelsüblichen Imprägnierungsmitteln durchgeführt werden. Eine liebevolle Behandlung und Pflege des Bootes, auch ein neuer Lackanstrich der
Gerüstteile (nur guten Bootslack verwenden) während der Herbst- und Winterzeit, lohnen sich und bringen ungeteilte Freuden im nächsten Urlaub.
Reparaturen an der PVC-Bootshaut sind leicht auszuführen und selbst in nassem Zustand möglich. Der Reparaturfleck aus mitgeliefertem Reparaturmaterial wird hierbei nicht aufgeklebt, sondern aufgeschweißt. Ein handelsüblicher Lötkolben 220 V/60 W oder notfalls eine heiße Messerklinge (ca. 140-160 °C) ermöglichen jede Reparatur. Der Flicken wird auf die gesäuberte, schadhafte Außenstelle der Bootshaut gepreßt, die dünn gearbeitete (ca. 2 mm dick) Lötkolbenzunge oder Messerklinge zwischen Flicken und Bootshaut langsam geführt und zügig hervorgezogen. Der Flicken ist an der eben behandelten Steile nach Erkalten sofort fest. In vorbeschriebener Art wird der Flicken je nach Größe vollends aufgebracht. Das gleiche empfiehlt sich an der Innenseite der Bootshaut. Sollten nur leichte Abschürfungen an der äußeren oder inneren PVC Haut zu verzeichnen sein, genügt ein Ab- und Übertragen vom beigelegten Reparaturmaterial auf die Bootshaut mittels Lötkolben oder Messerklinge. Wer es einmal probiert hat, wird erstaunt sein, wie leicht sich eine Reparatur durchführen läßt. Auch Kielstreifen können auf diese Weise aufgeschweißt werden. Wir empfehlen, bei einer Reparatur oder beim Aufschweißen von Kielstreifen eine feste Unterlage zu schaffen. Angebrochene oder zerbrochene Holzteile können mit handelsüblichen wasserfesten Klebern, wie K-Leim Kittfix oder ähnlichem, repariert werden.
Nachdem Sie Boot und Zubehör benutzt haben. ist vor dem Verpacken für eine einwandfreie Säuberung und Trocknung Sorge zu tragen. Dies trifft gleichfalls für die Einlagerung zu. Bei feucht verpackten Teilen führt es bereits nach 24 Stunden zu Stockflecken. Sie können Ihr Boot verpackt bzw. im aufgebauten Zustand lagern, jedoch ist ein übermäßiges Bewegen und Knicken einer verpackten Bootshaut bei Kälte nicht ratsam. Muß das zerlegte Boot monatelang aufbewahrt werden, so ist es gut, die Bootshaut ausgebreitet zu lagern oder wenigstens nur lose falten. Scharfe Knicke schaden jeder Boots- haut. Die Behandlung der Bootshautinnenseite mit gutem Talkum während der Winterzeit erhält Ihnen eine elastische Bootshaut. Bitte schlagen Sie unseren Rat nicht in den Wind. Er soll nur helfen, die Voraussetzungen zu schaffen zur Freude am Boot und damit zum ungestörten Genuß Ihrer Freizeit und Ihres Urlaubes nach arbeitsreichen Tagen.